Lucy Vincent, „Liebeschemikerin“ von Beruf und Neurobiologe, ist ebenfalls als Forscherin im französischen Institut für wissenschaftliche Forschung CNRS tätig und Schriftstellerin. In ihrer Arbeit versucht sie die biologischen Mechanismen der Liebe zu analysieren und zu verstehen.
Sie behauptet, dass die Liebesverhalten durch die Wissenschaft erklärt werden können: Liebe auf den ersten Blick kommt von einem im Hirn ausgeschütteten Hormon, das ein für eine bestimmte Zeitspanne vorprogrammiertes Liebesgefühl auslöst. Die Zeit der Leidenschaft, die früher für das Zeugen und die Erziehung der Kinder andauerte…
Liebe dauert 3 Jahre
Die Selbstverständlichkeit der Natur wird jedoch von den Entwicklungen in der Medizin, in der Gesellschaft und in der Verhaltensweise des Menschen übertroffen. Liebesbeziehungen haben nun einen weiteren Sinn als nur Kinder zu zeugen und müssen deshalb langlebendiger bleiben. Ein gemeinsames Leben muss also auch nach den ersten leidenschaftlichen Monaten geteilt werden. Dieses Leben wird oft langweilig und kann zur Untreue führen, weil die Freude einer neuen Begegnung uns den Glückshormonen erneut aussetzt.
Durch ihre Recherchen beweist die Schriftstellerin auch, dass Untreue unterschiedlich von beiden Geschlechtern angenommen wird. Männer ertragen keine sexuelle Untreue ihrer Partnerin, weil sie die Genübertragung des Ehemannes in Frage stellen. Andererseits wird eher die emotionelle Untreue von den Frauen schlecht angesehen, weil sie den „Schutz“ verlieren, über den sie in der Beziehung verfügten, wenn sich der Mann in eine andere verguckt.
*Petits arrangements avec l’Amour, Lucy Vincent, Verlag: Odile Jacob.